Sonntag, 30. November 2008

bei der linkspartei liegen die nerven blank

seit sie von den neoliberalen bütteln des nuklear-industriellen komplexes "verraten" wurden, bricht der laden langsam auseinander.

beispiel kassel, bespitzelungsvorwürfe: "Ich erlebe Stasi-Machenschaften, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen", sagte Christa Pfeil, eine von bislang zwei Abgeordneten der Linken im Kreistag, am Donnerstag dem hr-fernsehen. Parteimitglieder würden observiert und Protokolle über ihre Aufenthaltsorte angefertigt. Pfeil trat aus der Partei aus, die nach ihren Angaben von "Stasi-Seilschaften" zentral gesteuert wird.

und nun gehts auf dem parteitag zu, wie auf den mitgliederversammlungen von eintracht frankfurt in den 90er jahren. leute reden sich in rage, andere gehen dazwischen, man will sich gegenseitig aufs maul hauen. kein witz.

In einer bereits aufgeheizten Atmosphäre greift sich ein Genosse das Mikrofon - und attackiert wütend die Abgeordnete Marjana Schott: Sie mobbe systematisch Mitglieder aus Parteifunktionen und fordere blinden Kadavergehorsam. "Wo ist sie?", fragt der Mann. Sein Name ist Achim Steinmeier. "Ich will es ihr ins Gesicht sagen." Buhrufe, Pfiffe - das Parteitagspräsidium versucht, Steinmeier das Wort zu entziehen. Doch der reagiert nicht, er hat sich in Rage geredet. Delegierte versuchen, ihm das Mikrofon zu entreißen und brüllen dabei immer wieder: "Du bist doch von der CDU, du bist doch von der CDU!" Auch beim Sprecher der Linkspartei liegen die Nerven blank. Er fordert ein Fernsehteam vom Hessischen Rundfunk auf, ihre Kamera auszuschalten. Die Journalisten weigern sich. Helge Welker ist einer der führenden Kritiker der Parteiführung. Er wirft den sechs Abgeordneten und dem Landesvorstand vor, "nur nach Macht und Geld zu streben". Einfache Mitglieder seien mit falschen Jobangeboten für den Wahlkampf "ausgenutzt und danach fallen gelassen" worden. Zudem beklagt auch er den "Kadavergehorsam", die Partei werde zentral aus Berlin gesteuert.

Samstag, 29. November 2008

die "kursk" - fürs aquarium

Ein russischer Hersteller bietet ein Modell des havarierten Atom-U-Boots "Kursk" in Spielzeuggröße als Dekoration für Aquarien an. Die stolzen Besitzer können es zu den Fischen auf den Grund ihres Bassins sinken lassen.

Eine gute Idee, ebenso wie das Feuerzeug "Tschernobyl" und die Sylvesterrakete "Challenger".

Freitag, 21. November 2008

rundschau watch, wie asozial kann man als journalist eigentlich sein?

dieses interview der FR mit gernot grumbach, ypsilanti vertrauter und hoher partei-funktionär, hat den aso-preis gewonnen.

josef joffe in zeit meinte wohl genau diese vorgehensweise, wenn er von "stalin am main" schrieb...

aus der FR:

FR: Können Sie sich vorstellen, dass es für die Entscheidung der vier SPD-Landtagsabgeordneten gegen Frau Ypsilanti andere Motive außer ihrem Gewissen gab?

Grumbach: Wenn man die aktive Rolle, die drei von den vieren in den letzten Monaten für eine rot-grüne Regierung gespielt haben und dann ihre plötzliche Kehrtwendung betrachtet, stellt sich die Frage nach dem Warum. Und solange das nicht geklärt ist, wird jeder darüber spekulieren.

Aber es gibt ja mehr als nur Spekulation in der SPD. Es gibt auch Leute, die sagen, es kann gar nicht anders sein, dass da persönliche, materielle Motive eine Rolle gespielt haben, dass die bestochen worden sind. Können Sie das nachvollziehen?


Ich habe öffentlich nie versucht, Dinge zu erklären, die ich nicht wissen kann. Dabei bleibt es.

Aber gibt es denn für Sie irgendwelche Hinweise darauf, dass da jemand gekauft wurde? Woher kommt diese Vermutung?

Niemand kann sich vorstellen, wie sich jemand vom aktiven Betreiber eines Projekts zum entschlossenen Gegner entwickelt.

Sie halten Bestechung für wahrscheinlich oder möglich?

Dazu kann ich nichts sagen. Das wäre Spekulation.


und was sagt die zeit dazu:

George Orwell sagte 1937 über die doktrinäre Linke: Für sie sei der Sozialismus »wie eine berauschende Häretiker-Jagd, der rasende Tanz wild gewordener Hexenmeister, die im Lärm der Tom-Toms singen: ›Ich rieche das Blut eines Rechtsabweichlers‹«. Den heutigen Genossen würde er einhämmern, den »Abweichler« tief im Unmenschen-Wörterbuch zu vergraben. Denn »Abweichler« ist Stalinismus. In einer demokratischen Partei aber gibt es keine Tyrannen, die die Richtung einst so häufig wechselten wie Mao die Konkubine.

Was aber, wenn die Parteitagsmehrheit zum Tyrannen gerät? Die Abtrünnigen-Hatz ist immer ein Zeichen der Schwäche. Wie in jenem uralten New Yorker-Cartoon, wo ein Genosse sagt: »Die Partei hat sich aufgelöst.« Und der andere antwortet: »Die Partei hat immer recht.«

Dienstag, 18. November 2008

es tritt genau das ein, was viele befürchtet hatten

und wovor so viele parteifreunde gewarnt hatten:

die hessen-spd versinkt im innerparteilichen bürgerkrieg. am end wird eine spd als fünfte kraft um den einzug ins parlament bangen. das ist kein witz, dieses szenario ist mittelfristig real.

die verantwortliche wurde davor gewarnt, "eindringlich" habe man ihr die auswirkunen ihres möglichen scheiterns vor augen zu führen versucht. ergbnislos. weil die hessen-prinzessin und ihr solar-rasputin diesen gedankengang nicht gehen wollten. oder ihn schon billigend gegangen waren.

ypsilanti mag gehofft haben, dass dieser hohe kollektive preis disziplinierungsmittel genug sein würde. war er aber nicht. ein hazardeurs-spiel, hessisches roulette, vabanque, alles oder nichts. "und wenn wir es nicht schaffen, gehen wir alle unter. und das wollt ihr doch nicht, oder? also wisst ihr auch, wie ihr abzustimmen habt, gell? denn wenn ihr es nicht tut, dann ist dort der abgrund, da stürzt ihr uns alle rein, alle. capisch?"

nun liegen alle im abgrund, alles tut weh, und der weg nach oben, der wird lang, sehr lang. aber erst muss man sich streiten und das ausfechten. und auch das wird dauern.

Montag, 17. November 2008

die hessen spd implodiert

da sieht sich die ypsilanti-gang genötigt, zweifelhafte austritts-statistiken zu streuen, rund 50 mitglieder hätten "in den letzten wochen" die spd südhessen verlassen, "überwiegend" wegen der wut auf die abweichler. zwar kann diese begründung nicht nachgeprüft werden, dennoch erscheint sie unlogisch (aus der partei austreten, um die solidarität mit der partei zu demonstrieren?).

stattdessen hilft ein blick auf die austrittszahlen im april, als ypsi ihr wort brach und ihren linkskurs einschlug. Von April bis Juli erklärten in Südhessen 518 Genossen ihren Parteiaustritt. und da war von "abweichlern" keine rede, die hatten also wohl andere gründe, die partei zu verlassen. zu den gründen hört man allerdings nix, man muss es sich dann schon zusammenreimen.

aber nicht nur auf landesebene kocht es. hier wurde bereits davon berichtet, dass komplette kreisvorstände abgetreten sind. und hier wird berichtet, dass auch in frankfurt - ausdrücklich wegen ypsilantis politikstil - die leute von der stange gehen. so z.b die stellvertretende parteivorsitzenede in frankfurt, sie wechselt zur fdp, weil sie - als parteilinke (!) - den unbotmässigen druck der ypsilantitruppe auf andersdenkende fundamental ablehnt.

dass das mit Y. so nicht weitergehen kann, mit den parteiausschlussverfahren gegen clement, gegen die vier "abweichler", gegen den bökel, aber auch mit den ganzen austritten, übertritten usw. dürfte inzwischen den meisten klar sein.

und nun geben münte und struck das startzeichen, mit unverhüllten rücktrittsforderungen. die hatten zwar schon die ganze zeit seit märz ihren unbill deutlich gemacht, aber damals hatten ihnen ypsilanti und ihr jubelperser-club auf rosa wölkchen n°7 kein gehör schenken können - zu laut warend die süssen harfenklänge des "wahlsieges" vom januar. pling, pling.

es bahnt sisch etwas an, die spinne im netz wird eingekreist. den anfang macht übrigens "der fünfte rebell", der ein parteiausschlussverfahren gegen ypsilanti auf den weg bringt. das hat zwar derzeit wohl keine chancen, aber dafür gibts dann einen märtyrer mehr in der ypsilanti-opfer liste ;-)

die stimmen mehren sich, die sich gegen Y. stellen, so wie im beitrag von report münchen im ersten, inkl video des beitrages. sehenswert!

Dienstag, 11. November 2008

super, der gimpel outet sich als bayern fan

na, das is ja ne tolle taktik. bei kerner sitzt der äh spitzenkandidat der hessen-spd, thorsten schäfer-gümbel (im weiteren nur noch TSG) wie ein kleiner junge mit seiner mutter vor der kamera. die mutter ist natürlich andrea ypsilanti, die erstmal einen redeschwall erleidet, isch, isch, isch, aber desöfteren dann doch einstreut: das würde auch TSG so sagen, gell? und der sitzt daneben und nickt. feiner kerl. brav.

und als er endlich mal zu wort kommen darf, outet er sich doch gleich mal als fc bayern münchen fan. das ist realsatire. sowas gibts doch gar nicht. wer in hessen soll denn bitteschön einen bayernfan wählen?

wahnsinn...

kleinkariertes aus hessen

wie kleinkariert ist das denn?

Die SPD Fraktion entschied, räumlich auf Distanz zu ihren Mitgliedern Jürgen Walter, Carmen Everts, Silke Tesch und Dagmar Metzger zu gehen. Die vier werden im Parlament auf die hintersten Fraktionsbänke neben die Abgeordneten der Linkspartei verbannt, mit denen sie keine Regierungszusammenarbeit wollten.

oooch, und grüßen wird man sich auch nicht mehr. die polit-aussätzigen werden unter karantäne gestellt, kontaktsperre, fresse halten (und manch einer flüstert: schweine! verräter! judasse! neoliberale!). man wird ihnen reisszwecken auf die stühle legen, bananenschalen im pult verstecken, vielleicht mit blasrohren papierkügelchen gegen die aussenseiter abfeuern.

derweil werden die gemeinsamen fraktionsbilder gephotoshopped. wie man es von der kpdsu kennt. wegretouchiert, die renegaten. vorher natürlich erschossen. nichts darf mehr übrig bleiben, auf ewig aus der geschichte getilgt. naja, soviel macht hat unser Y. dann doch nicht, also beschränkt man sich darauf, die wirtschaftliche existenz der ausgebürgerten negativen elemente und feinde des sozialsmus zu vernichten.

na gut, whistelblowern in der wirtschaft geht es nicht anders, andererseits gäbe es die möglichkeit, nach einer krachenden niederlage ypsilanti aus dem amt zu drängen. vielleicht sind da die strategischen fähigkeiten eines bökels von nutzen (der eher im hintergrund agiert, als dass er ein charismatischer äh führer ist). doch der hat grad stress. weil er die "abweichler" beraten hatte. der pöse pube.

Als „Verräter“ müssen sich die vier sozialdemokratischen Abgeordneten jetzt beschimpfen lassen, an deren Nein Andrea Ypsilantis Machtanspruch scheiterte – nicht von einem schwadronierenden Hinterbänkler, sondern vom parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Und der frühere hessische Innenminister und SPD-Landesvorsitzende Gerhard Bökel muss sich anhören, er habe die Partei „hinterhältig hintergangen“.
So reden Apparatschiks, für die die Partei immer recht hat – und „Verräter“ ist die Sprache des Totalitarismus.

Montag, 10. November 2008

neues aus hessen

"...und dann ist sie in Tränen ausgebrochen"

und mit ihr der herr generalsekretär.

Und wie überwältigend das Gefühl von Zorn, Trauer und Enttäuschung über die verpasste Chance zur Machtübernahme bei Frau Ypsilanti und ihren Anhängern ist, war zuvor schon im Verlauf der Sitzung des Parteirats in Frankfurt am Samstag offenbar geworden. Nach ihrer Rede brach die Vorsitzende dem Vernehmen nach in Tränen aus. Auch ihr Vertrauter, Generalsekretär Norbert Schmitt soll geweint haben, berichteten Teilnehmer über die emotionale Stimmung.

ob es nur ein gehässiges gerücht der in sachen ypsilanti nicht gerade zurückhaltenden f.a.z. ist oder ob das wirklich so war, muss erstmal offen bleiben. gehen wir trotzdem davon aus, dass es stimmt, weil es zumindest stimmig ist. denn so langsam wird den beteiligten klar, wie umfangreich die konsequenzen des eigenen scheiterns sind. das hatte man vorher einfach ausgeblendet und es nicht für nötig befunden, das risiko fair zu bewerten. insofern geht es der hessischen spd so wie den investmentbanken. und deshalb liest man jetzt folgende schlagzeile: CDU will in Hessen Weichen für Wahlsieg im Bund stellen. ypsilanti hat die weichen gestellt, für koch in hessen und für merkel und westerwelle in berlin. glückwunsch.

derweil ist die studentische jugend richtig sauer. unbestätigten gerüchten zufolge sollen das allerdings linkspartei-anhänger gewesen sein, die da dem jürgen walter sein büro besetzt haben. studenten, die statt vorlesungen und seminare lieber in agitation machen. naja, damit wird bald schluss sein, denn dann wird studieren so teuer, dass man bekloppt wäre, wenn man nicht zu den vorlesungen ginge.

und dann war da noch die helga, helga lopez, die so schlau war, zu behaupten, dass die "abweichler" von der energie-industrie gekauft waren ("da haben wohl die silberlinge gestimmt"), was allerdings mangels beweisen wieder kleinlaut zurückgenommen wurde. mal abgesehen davon: mit dieser abendmahl-metapher wird erneut der religiös-sektiererische charakter der hessen-spd unterstrichen (der judas jürgen hat die messiaseuse ypsilanti verraten!). und nun wird der helga dieser bekanntheitsschub, den ihr der bestechungsvorwurf eingebracht hat, zum verhängnis. die gute helga ist nämlich beim finanzamt-bescheissen erwischt worden. nun, mit dem bekanntheitsgrad, ist das natürlich eine schlagzeile wert. peinlich, peinlich.

Sonntag, 9. November 2008

und die nächste frechheit von ypsilanti

die nominierung eines hinterbänklers namen thomas schäfer-gümpel zum "spitzenkandidaten" der spd ist eine erneute verhöhnung der hessischen wählerschaft.

allein schon der name, für den er zwar nichts kann, ist ein deutlicher fingerzeig. denn gümpel, oder besser gimpel ist eine beledigung an die wähler: "seht her, ihr dämlichen gimpel, hier ist das was ihr verdient, den gümpel!"

Der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), auch Dompfaff oder Blutfink genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Finken. Früher stellte der Gimpel ein Symbol für Tölpelhaftigkeit, Ungeschicklichkeit und Dummheit dar.

und ypsilanti bereitet bereits die nächste wählertäuschung vor. wir werden sehen, dass die "zurückgetretene" wahlverliererin und größte anzunehmende dilettantin in circa 3 monaten, nachdem die blitzkarriere schäfer-gümpels an der wand der hessischen verhältnisse zerschellt ist, wieder offizielle spitzenkandidatin sein wird, oppositionsführerin, chefin, messiaseuse. projekt soziale moderne und ganz neue ansichten zum thema solidarität. verloren? isch? nee, des war der gimpel, gell. isch dand net zur wahl.

nein, von so einem desaster lässt sich die apfelprinzessin nicht beschädigen, das soll mal schön ein anderer machen, lassma den gimpel ran, ey.

auch wenn es mir um den agrarwissenschaftler leid tut, aber die spd sollte diesmal an der 5% grenze scheitern, denn der bisherige schaden reicht noch nicht aus, die verursacherin zur abkehr zu bewegen. es muss also noch schlimmer werden...

Samstag, 8. November 2008

und nun mal etwas kultur

wolf biermann.

zum anlass seiner feinen rede neulich vor den honoratioren der humbold universität, die man hier nachlesen kann, ein kurzer vers zum verhältnis des jungen "abweichlers" und philosophen zu den vertretern der staatstragenden partei, heute linkspartei.

"Im Neuen Deutschland finde ich / Tagtäglich eure Fressen / Und trotzdem seid ihr morgen schon / Verdorben und vergessen / Heut sitzt ihr noch im fetten Speck / Als dicke deutsche Maden / Ich konservier Euch als Insekt / Im Bernstein der Balladen"

Freitag, 7. November 2008

"zur not auch ohne ypsilanti"

nach taz und tagesspiegel, nun im spiegel.

der hessen-rasputin geht in eine interview-offensive.

erst hat er ypsilanti hypnotisiert und nun versucht er seinen trick am ganzen hessenvolk, indem er seine kosmischen gedankenstrahlen über das gedruckte wort in die köpfe der potentiellen wähler verpflanzt.

oder aber, er ist ein unglaublicher depp.

call it sarah

leider wurde die wahl in den usa von den ereignissen in hessen etwas überschattet. dennoch gibt es auch bei diesem thema fragen, die einfach zu wichtig sind, um sie unkommentiert zu lassen.

schon truman wusste: if you want a friend in washington - get a dog!

es geht also um die frage: wer wird "first dog" unter obama?

aber vorsicht, das ist vermintes gelände.

das fängt schon bei der rasse an. geht über die fellfarbe bis hin zur frage der herkunft. gekauft oder aus dem tierheim "gerettet"?

und der name erst!

wie gut, dass der guardian und der newyorker einen namensgebungswettbewerb ausgerufen haben, der so sinnige ergebnisse wie "put some lipstick on it and call it sarah" erbringt.

rundschau-watch.de

die fünf plausiblesten verschwörungstheorien über die abweichler (ja, "abweichler" nicht in anführungszeichen). is ja auch die frankfurter rundschau.

die groteskeste:

Bökel könnte Ypsilanti schaden wollen, vermuten manche, weil sie bei der Hessenwahl so viel besser abschnitt als er. Bökel fuhr 2003 das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Hessen-SPD ein.

genau, yps war einfach soo viel besser, das ist ja kaum in zahlen oder worte zu fassen. woah, zweitschlechteste! hmm, klingt nicht nach viel, aber das täuscht! irgendwie. findet übrigens auch der irre solarheini, der auch dem tagesspiegel ein interview gegeben hat. krasser typ...

Herr Scheer, haben Sie Andrea Ypsilanti falsch beraten?

Ich habe mit dazu beigetragen, dass die Hessen-SPD einen der erfolgreichsten Wahlkämpfe der letzten Jahrzehnte geführt und ein sensationelles Ergebnis erzielt hat.


ja, genau, sensationell. ein jahrhundertergebnis. alter! einer der erfolgreichsten wahlkämpfe der letzten jahr z e h n t e ! jahrzehnte! woah.

Donnerstag, 6. November 2008

die spd, immer noch in der parallelwelt

zumindest in hessen.

wie weit sich die genossen von der realität entfernt haben, zeigt die tatsache, dass die partei (also deren sprecher) allen ernstes mit ypsilanti zur neuwahl antreten wollen. "weil das programm gut ist und andrea die beste vorsitzende aller zeiten ist". ok, sie ist die erste vorsitzende, vor ihr waren es immer männer - aber der zitierte meint das ernst. der glaubt daran. das ist der helle wahnsinn, und es bestätigt die öffentlich kritik der "abweichler", die heute von einem "pseudoreligiösen personenkult" gesprochen haben.

vermutlich hoffen die verblendeten erneut auf rot-grün, ohne zu merken, dass die grünen die schnauze voll haben von der unsäglichen versagerin. und die merken nicht, dass auch die wähler die schnauze gestrichen voll haben.

also dann, auf ein neues. und immer positiv denken. zum beispiel dürfte das in diesem jahr erreichte zweitschlechteste ergebnis nach den neuwahlen nur noch das drittschlechteste ergebnis einer hessen spd aller zeiten sein. immerhin! so gewinnt man post-elektoral wahlen. und wer sowas schafft, der darf sich auch messias nennen. oder messiaseuse. whatever...

wobei, wenn man das extremst lesenswerte interview von hermann scheer in der taz liest, muss man zu dem schluss kommen, dass ypsilanti vielleicht die messiaseuse ist - GOTT aber, ist ein mann! und er macht in solar! der typ ist echt nicht von dieser welt. und er erinnert an einen gewissen rasputin (ohne jetzt ypsilanti mit der zarin verlgeichen zu wollen).

Interview mit Hermann Scheer
"Ypsilanti hat politisch überzeugt"

Hessens SPD-Chefin hat keine Fehler gemacht, sagt der Ypsilanti-Vertraute Scheer im taz-Interview.

"Die haben nicht nur Ypsilanti ins offene Messer rennen lassen, sondern eine ganze Partei."

taz: Herr Scheer, in Hessen scheint es auf Neuwahlen zuzulaufen. Falls das passiert - wie stehen die Chancen der SPD?

Hermann Scheer: Bei Neuwahlen tritt eine völlig neue Situation ein. Es wäre ein kurzer, stark polarisierter Wahlkampf, der sich auf die Personen Koch und Ypsilanti zuspitzen würde. Aktuelle Prognosen, die der SPD ein schlechtes Ergebnis voraussagen, wären dann nicht mehr aussagekräftig.

Würde die SPD mit Andrea Ypsilanti in einen solchen Wahlkampf ziehen?

Das hängt allein von Andrea Ypsilanti ab. Eines ist klar: Sie wird in der hessischen SPD emotional und politisch breiter getragen als je zuvor.

Schließen Sie einen Rücktritt aus?

Heckenschützen sollten nie ein Grund für einen politisch motivierten Rücktritt sein. Andrea Ypsilanti hat einzigartige Nervenstärke bewiesen und trotz aller Angriffe politisch und als Person überzeugt.

Ob sie nun Schuld trifft oder nicht, ihr Name ist künftig mit einer Niederlage verbunden.

Diese Sicht teile ich nicht. Die Täter sind schuld, nicht das Opfer. Die drei Abgeordneten - ich rede nicht von Dagmar Metzger - haben in den vergangenen Wochen immer wieder versichert, dass sie Ypsilanti wählen. Es gab Regionalkonferenzen, es gab mit allen Vieraugengespräche, Probeabstimmungen, es gab zwei Parteitage - das Koalitionsprogramm wurde im Landesvorstand einstimmig gebilligt. Wenn all das nicht ausreicht, sich auf ein Wort zu verlassen, dann reicht nichts mehr aus.

Jürgen Walter kritisiert etwa den Kurs beim Flughafenausbau. Hätte Ypsilanti ihn einbinden müssen?

Walter hat mit mir zusammen jede Silbe des Koalitionskompromisses zum Flughafen Frankfurt mit den Grünen ausgehandelt. Und ihm intern zugestimmt. Dann kurz darauf das Gegenteil zu behaupten, ist schlicht und einfach unlauter.

Hätte Ypsilanti Walter das Wirtschaftsministerium versprochen, nicht Ihnen - wäre die Sache anders gelaufen?

Nein. Es war von Anfang an klar - intern und öffentlich -, dass ich Wirtschaftsminister werden sollte, Walter sollte das Innenministerium bekommen. Dies war immer klar. Hinzu kommt, dass es bei diesem Versuch darum ging, inhaltliche Wahlversprechen einzulösen. Eine neue Ausrichtung der Wirtschaft in Hessen, die eng mit neuen Energien verbunden ist, war zwangsläufig mit mir verbunden. Wer hätte diese Inhalte umgesetzt?

Sie werden jetzt auch nicht umgesetzt.

Dennoch, man hätte uns zu Recht vorwerfen können: Der SPD geht es nur um die Regierungsmacht, dafür gibt sie von sich aus ihre Reformziele preis. Ein solches Postengeschiebe hätte die Regierung unglaubwürdig gemacht.

Wie bewerten Sie das Verhalten der vier Abgeordneten?

Die haben nicht nur Andrea Ypsilanti ins offene Messer rennen lassen, sondern eine ganze Partei. Klar ist: Ihr Argument, ihr Gewissen erlaube kein anderes Handeln, nimmt ihnen keiner ab.

satire scheint das richtige mittel zu sein, um dieses chaos verarbeiten zu können

Was Passanten am Mittwoch Morgen auf dem Mauritiusplatz in Wiesbaden entdecken, verschlägt ihnen erst einmal die Sprache. Rote SPD-Schirme, Fahnen und Plakate, auf denen steht: "Wir geben auf - SPD Hessen." Oder, noch schlimmer: "Es geht auch ohne uns - SPD." Die Leute in der Fußgängerzone bleiben ungläubig stehen.

Doch, es stimmt: Mitarbeiter mit roten Pullovern und Partei-Abzeichen stehen hinter den SPD-Plakaten. "Koch ist auch kein Schlechter", steht da. Es gibt auch kleine Geschenke der Partei, Aufkleber zum Beispiel. "Dann doch - Roland Koch", lautet wohl die aktuelle SPD-Parole. Die Mitarbeiter versichern immer wieder, dass die SPD jetzt genug hat, dass die Partei aufgibt und sich vier Jahre von der Politik zurückzieht.

Wild durcheinander gehen die Meinungen. "Endlich gebt ihr auf", ruft eine Frau, "wir sind für Neuwahlen." Andere, meist SPD-Mitglieder, sind entsetzt und wütend: "Ich finde das unmöglich", schreit ein Mann die vermeintliche Parteigruppe an, "ihr habt einen Wählerauftrag und sollt endlich Euren Job machen". Bald bilden sich dichte Menschentrauben um den Stand, der für die nächsten Stunden zum Austragungsort einer hitzigen Bürger-Debatte über den Zustand der niedergehenden Volkspartei wird. Es geht um Ypsilanti, um die Abweichler, die Geschichte der SPD - die brodelnde Marktplatzdiskussion erregt Aufsehen. "Ypsilanti sollte in sich gehen", meint eine ältere Frau. "Das Fußvolk der SPD hat sie einfach nicht erreicht." Ein Mann in ihrem Alter sieht das noch kritischer: "Mit dem Teufel machen die einen Pakt, um an die Macht zu kommen", wettert er. "Das ist keine SPD mehr." Auf die "Postkommunisten" und die "machtbesessene" Ypsilanti schimpfen viele an diesem Tag. "Die einzige Ehrliche war Frau Metzger", sagt einer. "Die vier Abweichler müssten das Bundesverdienstkreuz bekommen."

Langsam hat sich eine etwa 70-jährige weißhaarige Dame genähert, der jetzt der Kragen platzt: "Also, als ich die Vier da hab sitzen sehen", sagt die Dame und macht eine kleine Pause, "denen hätte ich grad in die Fresse hauen können." Sie pflege noch ihre Mutter, sagt die Dame, hundert Jahre sei die Mutter alt - und Ypsilanti-Fan. "Ihr dürft nie aufgeben", rät die Dame den jungen Menschen am SPD-Stand eindringlich. "Ich sag Euch, die Linken kommen - so wie früher die Grünen gekommen sind."

"Ha, was ein Glück, dass diese SPlanti aufgegeben hat", meint ein Rentner, der einen struppigen Dackel hinter sich herzieht. "SPlanti, ha, die soll Mittag koche und die Wieczorek gleich mit." Murmelnd trottet er von dannen. Am Ende fahren die FernsehSatiriker noch zur Wiesbadener SPD-Parteizentrale. Den Slogan "Wir geben auf - SPD", kleben sie an die Türe. Nichts passiert. Vor dem Spott hat die hessische SPD schon kapituliert.

gonzo sagt:

noch fühlt sich die truppe um ypsilanti stark, was sich allerdings nur mit dem verwirrten geisteszustand der selbsthypnotisierten "wahlgewinner" erklären lässt.

aber auch das geht vorbei, sogar recht schnell. und dann wird abgerechnet. dann kommt auf den tisch, mit welch undemokratisch und moralisch verdorbenen methoden die spd-führung in hessen unbotmässigen druck und zwang auf die freien mandatsträger ausgeübt und damit die verfassung missachtet hat. sogar der straftatbestand "nötigung eines verfassungsorgans" steht im raum. im fall metzger wurden die ermittlungen gegen die spd noch eingestellt.

apropos...

am umgang mit der frau metzger lässt sich in etwa erahnen, was dort im verborgenen getrieben wurde: ausgrenzung, nächtliche droh-anrufe, hassmails und ein immenser druck, auch gegen die familie der betroffenen. derweil sprach man darüher, die fotohandys in die wahlkabine zu nehmen, um den beweis für das "richtige" wahlverhalten festzuhalten. die haben einen heidenangst.

da kann man verstehen, dass die 3 weiteren "abweichler" so lange auf eine alternative entwicklung gehofft hatten, bevor sie den schritt in die öffentlichkeit gewagt haben. nun will man sie - diese "dreck-schweine" - fertig machen, "die kriegen kein bein mehr auf den boden", "fresse polieren" - das sind derzeit die o-töne.

noch sprechen ypsilanti gegner in der hessischen spd nur hinter vorgehaltener hand, wollen ihre namen nicht in den zeitungen lesen und lieber anonym bleiben. noch hat man angst vor dem innerparteilichen geheimdienst, vor den spitzeln, die jede absetzbewegung sofort melden. und doch, es wird zwangtsläufig dazu kommen, dass sich die unter druck gesetzten wehren und zurückschiessen werden.

wenn träume platzen

wenigstens braucht er jetzt keine dusche mehr...

Scheer plante schon mit Duschkabine im Ministerium

Der von der hessischen SPD als Wirtschaftsminister ausersehene Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer hatte bereits angefangen, die Gestaltung seiner Amtsräume zu planen. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, besuchte Scheer am vergangenen Freitag das Wiesbadener Wirtschaftsministerium, um die Amtsübergabe abzusprechen.

Bei einem Rundgang durch das Haus habe er Interesse an einem Nebenzimmer gezeigt, um dort einen Ruheraum samt Duschkabine einzurichten. Scheer habe sogar für den folgenden Montag Pläne angefordert. Am jenem Tag scheiterte jedoch das Vorhaben einer Regierungsübernahme an vier Abweichlern aus der SPD-Fraktion.

Mittwoch, 5. November 2008

vor wochen hier prognostiziert

inzwischen wird es immer deutlicher: die masslose gier der landesbanken, also des staates, nach rendite und anerkennung, führt geradewegs in den abgrund. und dank der vertreibsstruktur Landesbanken-Sparkassen-Endkunde werden jetzt auch omis vom lande mit in den abgrund gerissen...

Sparkassen haben sich verzockt und fürchten sich vor erbosten Kunden...

schuld daran ist natürlich der ackermann, sagen die finanzminister ;-)

Dienstag, 4. November 2008

Jeanne d'Äppelwoi

kudos an den spiegel. Kurze Hymne auf die phantastischen Vier.

Da sind gruppenintere Konflikte und Polarisierungen ganz offensichtlich.

ohje, jetzt schickt die FR die hessen-spd schon auf die couch. frankfurter rundschau.

Sie sind Fachmann für seelische Störungen in der Politik - welche diagnostizieren Sie beim Debakel der hessischen SPD?


Da sind gruppenintere Konflikte und Polarisierungen ganz offensichtlich. Und die sind so heftig, dass sie von der Gesamtgruppe nicht integriert werden konnten. In einer solchen Lage ist es problematisch, sich auf eine derart heikle Mission einzulassen. Insofern sehe ich schon Grandiositäts-Fantasien, die Frau Ypsilanti ausgelebt hat. Bei ihrem Wunsch, Koch abzulösen, hat sie die Differenzen in ihrer Partei übersehen. Mit so schwachen Kräften wie einer Stimme Mehrheit lässt sich die Welt nicht aus den Angeln heben.

ein hessisches märschen

die ereignisse der letzten tage und monate waren ein ganz großer hessischer schwank, den heinz schwenk nicht besser hätte inzszenieren können.

und doch schütteln viele aussenstehende ihre klöpfe, weil sie das hessendrama genausowenig verstehen, wie die witze von badesalz. dabei gibt es lediglich ein paar grundsätzliche regeln im umgang mit hessen, deren beachtung stark zum verstehen der "hessischen verhältnisse" beiträgt.

1. hessen sind stur. sehr stur. im grunde genommen ist sturheit eine hessische erfindung. das wusste schon tacitus zu berichten, und wer könnte besser davon zeugnis abgelegen als unser hessisches mädschen, das von beck völlig falsch eingeschätzt wurde, als er meinte: niemand rennt zweimal mit dem gleichen kopf gegen die gleiche wand. beck hätte wissen müssen: ein hesse ist sozusagen genetisch dazu verpflichtet, mit seinem kopf so oft gegen die wand zu rennen, bis eins von beiden kaputt ist. aus hessischer sicht gibt es nämlich überhaupt keinen grund aufzuhören, mit dem kopf gegen die wand zu laufen. warum auch. solange kopf und wand noch da sind und der hesse laufen kann, wird er also weitermachen. immer und immer wieder.

2. hesse sein heißt: gefährlich leben wollen zu müssen.

Montag, 3. November 2008

meine güte

es soll keiner sagen, dass man sie nicht gewarnt hätte. vor den risiken und vor den folgen ihres scheiterns. kaum ein sozialdemokrat ausserhalb der hessischen wagenburg hat dieses "unternehmen" positiv bewertet.

die naivität, mit der dieses extremst instabile gebilde als "rettung hessens" präsentiert wurde, liess von anfang an zweifel am geisteszustand der beteiligten aufkommen.

den "rebellen" ist zugute zu halten, dass sie den weg der öffentlichkeit gewählt haben und sich "outen", das ist ehrbarer als das verhalten des "heide-mörders" in SH. der, übrigens, dürfte stegner heissen, ist spd-linker und empört sich gerade ganz besonders schrill. sein moralischer vorteil: er hat bis zur geheimen wahl gewartet und streitet alles ab.

geschrieben von fiesel am 03.11.2008 um 22:49 Uhr

das wird ne lange nacht, freunde :))

der schampus ist kalt genug, und ich erleide den nachrichten-sondersendungs-eilmeldungs-overkill.

als erstes fällt der kurswechsel der frankfurter rundschau auf. eben noch das jubelperserblatt, das loyal aus der parallelwelt berichtete. heute eine erstaunlich nüchterne und neutrale analyse. sie wussten es die ganze zeit, heute dürfen sie es schreiben. chapeau!

der spiegel, schon desöfteren auf äquidistanz bedacht, verschüttet häme kübelweise. aus der linkskurve geflogen, die zockerin!

und im tagesspiegel wird ins gleiche horn gestossen: nach tissy bruns´ gestriger ansage (die macht der verblendung), heute nun der chef persönlich, der sich über die spd-linke mockiert (SPD in Trümmern, Grüne desavouiert, SPD-fixierte Linke demoliert).

jubel bei den springer-persern. "die vier musketiere", "ypsilanit-debakel = sternstunde der demokratie!" und "die helden mit dem reinen gewissen, die stalins enkelin zur strecke brachten".

und in der zeit? nach giovanni di lorenzos ätzendem leitartikel vor zwei tagen ("linker putsch"), nun die abrechnung: "der Schaden, den die SPD-Linke angerichtet hat, ist gewaltig – für sie selbst, ihre Partei und das ganze Land: Sie hat sich ins politische Aus katapultiert, auf dem Weg dorthin den Bundesvorsitzenden Kurt Beck in den Abgrund gerissen, ihre Landespartei ebenfalls, und sie hat der politischen Kultur einen Tort angetan.
Wie besessen war Andrea Ypsilanti seit ihrem gefühlten Wahlsieg Ende Januar von dem Ziel, der CDU und Koch die Regierung in Wiesbaden zu entreißen. Ihr unbedingter Machtwillen ließ sie alle Gefahren vergessen, die mit ihrem Unternehmen Rot-Rot-Grün verbunden waren. Und erst recht ihr Versprechen vor der Wahl, auf keinen Fall mit der Linken zu kooperieren
".

meine güte, ich muss jetzt die sondersendungen im HR verfolgen, die laufen seit 19h00, hessenschau, hessenschau extra, tagesschau, im brennpunkt, hessen aktuell extra, jetzt die sonder-elefantenrunde mit journalisten und experten im stadtgespräch-live, danach hessenjournal und hessenjournal extra... hoffentlich wird nicht die regionale sportsendung um viertel nach 10 mit dem eintracht bericht nach dem auswärtssieg verschoben, weil dann werde ich richtig sauer!

*plöpp*

da platzt die blase.

einen tag früher als erwartet. das vabanque spiel ist beendet, die größte hazardeuse aller zeiten ist gescheitert, was niemand, der noch alle sinne beisammen hat, jemals bezweifeln konnte.

mit nur einer stimme mehrheit macht man keine minderheitsregierung, schon gar nicht mit einer extremistischen splitterpartei, die völlig unsinnige vorstellungen von wirtschafts- und arbeitsmarktpolitik hat. und schon gar nicht macht man sowas, wenn man es vorher hundertfach hoch und heilig ausgeschlossen hatte.

überraschend finde ich die überraschte reaktion ypsilantis, die sich auf das wort der abweichler verlassen hat, verlassen musste. und so scheitert die wortbrecherin ihrerseits an einem wortbruch. jetzt weiss sie wenigstens, wie sich ihre betrogenen wähler fühlen müssen.

und vielleicht merkt sie jetzt, dass der wahlsieg eben nur ein gefühlter und kein echter war.

was solls, ich mache jetzt den veuve auf, leider musste ich ihn erst ins eisfach legen, denn er sollte ja erst für morgen kalt sein. aber das werde ich schon ertragen. prost!

;-)

Sonntag, 2. November 2008

die ewig gestrigen

werden von wolfram weimer (cicero) links verortet.

wie wahr...

Eine fiese Finanzkrise, arrogante Amerikaner, miese Manager, böse Banken, – nie schien die Lage so günstig für linke Gemüter. Darum kamen sie auch wie Dinosaurier aus ihren ideologischen Museen gestampft und spielten für einige Wochen noch einmal Revoluzzerparty. Doch vollkommen erfolglos. Nichts passiert, wovon die Linke kurz geträumt hat. Der Kapitalismus geht nicht unter, die Revolution fällt wieder einmal aus, die Umfragewerte für linke Parteien fallen sogar. Unter den Spätsommer-Spontis macht sich schon im Herbst wieder Enttäuschung breit. Selten ist ein politischer Stimmungsballon so rasch geplatzt…

signale aus berlin

habe er, walter, schon empfangen, und daher nichts zu verlieren, schreibt die berliner morgenpost.

derweil sinken die quoten für einen ypsilanti sieg.

und den besten artikel zum thema gibt es diesmal hier:

ironie des schicksals

da muss die brutalstmögliche wortbrecherin nun darauf hoffen, dass ihr stellvertreter sein wort, sie zu wählen, nicht bricht. das wird lustig.

nach der deutlichen absetzbewegung des vertreters des rechten flügels, macht sich entsetzen bei der spd breit.

denn wie könnte er, der er das gesamte projekt ablehnt, noch für ypsilanti stimmen? aus seiner sicht gegen arbeitsplätze, gegen wachstum und prosperität, aber für politisches chaos und eine bewegungsunfähige regierung, von lafontaines gnaden?

man darf also gespannt sein, zumal die grünen bereits versprochen haben, dass es nur einen wahlgang gegen wird.

die zukunft der spd in hessen entscheidet sich nun also am dienstag, alles wurde von ypsilanti auf eine karte gesetzt. die eigene karriere, die glaubwürdigkeit aller sozialdemokraten, die wahlchancen bei allen folgenden wahlen und vieles mehr. eine strategische meisterleistung, in etwa so weitsichtig wie der überfall auf russland 1941. entweder wir gewinnen, oder die sozialdemokraten waren zu schwach und die geschichte wird ihnen ungnädig sein.