Dienstag, 17. September 2013

hier mal ein beispiel für die aktuelle medienmanipulation im syrienkonflikt:



zum giftgasangriff vom 21.8. schreibt die "renommierte" journalistin dale gavlak (u.a. BBC, AP), dass ein rebell ihr gesagt habe, dass es die rebellen gewesen seien, mit giftgas aus saudi arabien. das kriege ich in diskussionen immer wieder vorgesetzt, es gibt nicht wenige, die fest daran glauben.

hier nun die fakten:

erstens: frau gavlak hat hier weder für AP, noch für die BBC berichtet, sondern für eine dubiose zeitung namens "mint". eine neugründung (die spuren der finanzierer verlieren sich im südlibanon, wo die hizbollah beheimatet ist).

zweitens: die aussage, die saudis hätten giftgas geliefert, stammt vom hörensagen. wenn man sich den artikel der dame durchliest, stösst man auf einen angeblichen vater eines angeblichen rebellen, der dies gesagt haben will. kurz: es gibt keinen präsentable quelle dafür. nicht mal im ansatz.

drittens: die story, dass im tunnel das giftgas freigesetzt wurde (unfall, explosion) ist leicht zu widerlegen, denn sarin ist schwerer als luft und sinkt deshalb nach unten. in einem tunnel kann es nicht nach oben an die oberfläche. und wie wahrscheinlich ist es, dass sich dieser unmögliche vorgang gleich mehrfach und zeitgleich an verschiedenen stellen der stadt ereignet? es ist also offenkundiger unsinn (und auch noch echt dämlich!).

viertens: als ich den artikel von dal gavlak raussuchen wollte, stosse ich auf das hier: "Dale Gavlak assisted in the research and writing process of this article, but was not on the ground in Syria. Reporter Yahya Ababneh, whom the report was written in collaboration with, was the correspondent on the ground in Ghouta"

die dale gavlak war also gar nicht in syrien, sie hat auch nicht mit "den rebellen" gesprochen, auch nicht mit dem "vater eines rebellen" und schon gar nicht hat sie ein "geständnis" in der hand, wie es in den überschriften hiess. sie hat es von einer "kollegin", die in ihrem namen schreibt.

während also "bürgerjournalisten" ihr leben aufs spiel setzen, um von diesem krieg zu berichten und deren bilder immer als "unbestätigt" delegitimiert werden, stürzt sich die meute auf eine hanebüchene story, die eine sesselfurzerin in london beim tee für sich schreiben lässt - mutmasslich von einer "journalistin" im dienste des syrischen informationsminiteriums.

nachtrag:

inzwischen ist noch mehr in diesem fall bekannt geworden, nachzulesen im blog von brown moses, der grundsätzlich empfehlenswert ist!