Donnerstag, 10. Dezember 2009

klimawandel? ja bitte!

abgesehen davon, dass mir die vermeintlich gutmenschlichen klima-alarmisten gehörig auf den senkel gehen. und abgesehen davon, dass beträchtliche zweifel an den methoden und den ergebnissen der klimaforschung bestehen. und auch ganz abgesehen davon, dass sich das klima in den letzten paar millionen jahren schon immer recht volatil gezeigt hat (völlig unabhängig davon, ob es menschen gab und falls ja, wieviel co2 sie produzierten), gibt es ein paar argumente, die - trotz kontroverser diskussionen hier (insbesondere die dem artikel anschliessende diskussion) und hier und hier - bislang so noch gar nicht zur sprache kamen.

dies will ich hier mal nachholen:

1. ein anstieg der durchschnittlichen temperatur um 1-2 grad sollte beim überwiegenden teil der europäer (und nordamerikaner und nordasiaten) zu großer freude führen, denn wir würden uns endlich wieder dem sog. klimaoptimum annähern. als grönland noch grön war. als man in schottland und im baltikum wein anbauen konnte. als man im winter nicht tonnenweise heizmaterial verbrennen musste, um nicht jämmerlich zu erfrieren. es war, darüber besteht kein zweifel, die beste und menschenfreundlichste epoche europas und in anderen teilen der welt.

2. es wird auch verlierer geben. in sizilien wirds in 100 jahren staubig und auch die spanier dürften eine verschlechterung erfahren. diese ist aber in keinster weise existenz bedrohend (ausser für den tourismus, weil die nordeuropäer nicht mehr vor dem schlechten wetter flüchten müssen, was natürlich jede menge co2 einspart!).

3. die alljährlichen überschwemmungen - in bangladesch beispielsweise - werden ein paar meter weiter landeinwärts schwappen, ein paar inseln im pazifik werden absaufen (die nichtvulkanischen), aber seien wir mal ehrlich: die leute, die es betreffen würde, die sind heute noch gar nicht geboren. warum sollte ich mir gedanken über das mögliche schicksal von menschen machen, die es (noch) gar nicht gibt?

4. als zyniker könnte man den klimawandel auch als reaktion der erde auf die überbevölkerung interpretieren. wenn die bevölkerungsentwicklung in den betroffenen/betreffenden gebieten durch naturkatastrophen und erdreaktionen bereinigt würde, dann würde das nicht nur das klima beeinflussen, sondern auch ein indiz dafür sein, dass die erde das klima selbst reguliert.

5. natürlich weiss niemand, ob der klimawandel so weiter geht oder ob und wann es wieder andersrum geht, welche wechselwirkungen und zusammenhänge bestehen (steigt die temperatur wegen des co2 oder umgekehrt oder beides in wechselwirkung und was wäre dann ursache? wie ist das mit der sonne? und den rülpsenden kühen und den furzenden insekten?). und niemand kann voraussagen, welche bahnbrechenden erfindungen und entdeckungen in den nächsten 50 jahren gemacht werden und welche auswirkungen sie dann auch auf das klima haben werden.

6. die prognostizierten katastrophen würden also in 100 jahren eintreten. bis dahin haben aber inder, iraner, israelis, koreaner und pakistanis (in alphabetischer reihenfolge) die welt längst in die luft gesprengt. mal ehrlich: die wahrscheinlichkeit, dass im nahen, mittleren und fernen osten - in den kommenden 100 (sic!) jahren - ein atomkrieg ausgefochten wird, ist viel größer, als die wahrscheinlichkeit, dass der klimawandel voraussagegemäss eintritt. ausserdem: so ein thermonuklearer schlagabtausch dürfte sicher auch mässigende auswirkung auf die erderwärmung haben. die temperaturen würden sinken und die flüchtlingswellen wären dann zweifelsfrei menschengemacht.

7. das bringt uns zu der frage, wie wir die ressourcen verteilen wollen, um diese erde möglichst lange bewohnbar zu halten. würden wir zwei drittel der mittel (und der öffentlichen aufmerksamkeit) anstatt für das klimagedöns für die verhinderung eines atomkrieges aufwenden, und dafür sorge tragen, dass möglichst wenige - und schon gar nicht völlig irre (insb. religiös und ideologisch motivierte regime und diktatoren) - einen roten knopf zur hand haben...

...dann wäre mir wesentlich wohler!

Dienstag, 8. Dezember 2009

foxy knoxy

der fall um die in italien ermordete austausch stundentin aus england hatte natürlich auch meine aufmerksamkeit erregt. klar, geht es doch um satanistischer mord mit drogen beim gruppensex.

die sache war klar: biestige, verwöhnte, perverse amerikanische college austausch studentin bringt im drogenrausch (haschisch!) mit der hilfe ihres tumben italienischen stechers und des farbigen drogendealers (sic!) die wg-genossin um, weil diese sich einer spontanen satansdrogengruppensexorgie widersetzte. die indizien waren jedenfalls klar: amanda knox hat marilyn manson auf dem ipod und ihr freund sammelt manga comics. ausserdem poppt die kleine überall rum und scheint auf perverse spielchen in reizwäsche zu stehen, und dass sie drogenabhängig ist, bzw. einen joint am abend der tat geraucht hat, das hat sie in der vernehmung selbst gesagt.

krass. sachen gibt's. naja...

aber der fall ist dann doch nicht so klar.

nur mal angenommen, die austausch studentin aus amerika und ihr italienischer freund wären unschuldig. sie hätten tatsächlich in seiner wohnung dvds geguckt und gekifft, während in der studenten wg die engländerin erst verprügelt, dann vergewaltigt und dann grausam ermordet wurde.

der bereits verurteilte dritte täter, der haschisch-lieferant der amanda knox, ein kleinkrimineller versagertyp aus afrika, er wäre der einzige täter. er klingelt, um hasch für die knox abzuliefern, die aber nicht da ist. die hübsche wg-genossin öffnet die tür und der dealer fällt über sie her. danach täuscht er einen einbruch vor und flieht nach deutschland wo er gefasst und ausgeliefert wird. sein verfahren hatte man übrigens verkürzt, denn seine tatbeteiligung stand ausser frage. er hat 30 jahre bekommen.

das wäre doch zu einfach, oder?

ausserdem ist diese amanda knox nicht gerade ein sympathiebolzen. die faz schreibt über sie:

Auf ihrer Myspace-Seite im Internet zeigte sie sich in Marlene-Dietrich-Pose und nannte sich „Foxy Knoxy“, die scharfe Knoxy. Sie prahlte mit ihren Erfahrungen mit Alkohol und Drogen, damit, im Zug Sex mit einem Fremden gehabt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass zwischen Frau Knox und ihrer Mitbewohnerin ein Streit eskaliert sei, bei dem ihr Freund Sollecito und ein Bekannter dabei waren. Ein Wort gab das andere, Drogen waren im Spiel, irgendwann kam ein Messer dazu. Warum – das können die Ankläger nicht sagen. „Wir leben in einer Zeit der Gewalt ohne Grund.“ Sie haben lebenslange Haft für die beiden gefordert.


und das ist noch harmlos, denn neben der facebook-seite kommt auch das von der staatsanwaltschaft sichergestellte geheime tagebuch der amanda knox auszugsweise an die presse. und so füttert der staatsanwalt die presse mit allerlei unappetitlichenkeiten. dort liest man dann die intimsten intimitäten, die thematisch sich allerdings auf sex, geschlechtsverkehr und bumsen beschränken.

ein verhätscheltes college-girl, das in italien auf stecherjagd geht. so what?

aber der staatsanwalt glaubt an eine drogen- und gruppensexgewaltorgie mit okkult-satanistischem hintergrund. und macht das unsympathische mädchen fertig, indem er es einbuchtet, 17 stunden am stück und ohne anwalt verhören lässt und schmutzige details und selektiv "ermittlungsergebnisse" durchsickern lässt.

wer dieser staatsanwalt ist, gegen den übrigens zeitgleich wegen amtsmissbrauch in einem anderen fall ermittelt wird, das beschreibt dieses interview.

"When I lived in Italy, I was the target of an investigation by Mignini in which he tapped my cell phone, bugged my writing partner's car and hauled me down to Perugia for an interrogation," Preston says. "He accused me of obstruction of justice, perjury, planting false evidence and even being an accessory to murder. I am still under indictment in Italy for a string of secret crimes."

dabei geht es um den fall des "monsters von florenz", den eben dieser staatsanwalt seit 30 jahren versucht aufzuklären. allein, die okkulte satanisten gang konnte bislang nicht gefasst werden. vielleicht, weil es sie gar nicht gibt? meint jedenfalls ein journalist. und bekommt prompt ärger...

I went to Italy on Feb. 14 with my family on vacation and to do some work with Spezi on the book. I was taken into custody by the police on Feb. 22. I was brought before Giuliano Mignini. There I was aggressively interrogated for three hours by him and three police detectives. I was asked about my relationship with Spezi and questioned in great detail about our journalistic activities, our theories, thoughts, and beliefs in the case. When I explained that my activities as an investigative journalist were privileged, Mignini shouted that this wasn’t about freedom of the press, but was about a criminal matter of the “utmost seriousness,” and that if I didn’t answer the questions fully I would be arrested and charged with perjury. I was forced to answer the questions under the threat of arrest — which I did.

Mignini then proceeded to play back telephone conversations I had had with Spezi, which they had wiretapped.He played the same passages again and again, demanding to know what we were “really” talking about, demanding that I explain the “real meaning” behind every casual word we had exchanged. They had also recorded conversations we had had in Spezi’s car, which had been broken into and bugged–Spezi found the bug yesterday. When I asked if I was being accused of a crime, Mignini said he believed I had committed not one but several serious felonies–to whit: planting evidence to frame an innocent man, obstruction of justice, and being an accessory to murder — all utterly false accusations.

und wer sich die ganze story von foxy knoxy nochmal unter den nun bekannten umständen von vorne reinziehen möchte, der kann das hier tun...

inkasso

bin beim stöbern auf lawblog.de auf folgendes gestossen und habe selten so gelacht wie bei der lektüre des falls, denn genau das ist mir auch schon passiert.

es waren zwei volle leitz ordner
eine sich über sechs jahre hin ziehende, zunächst privat, dann anwaltlich geführte fehde
mit unendlich viel post und
drohungen von einem inkasso-büro und
unendlich dämlichen mitarbeitern eines internetanbieters und seiner handlanger.

und das ging so: ein provider suchte städtische dsl-testkunden, als dsl noch megafresh war. so ähnlich wie hier. selbstverständlich entstehen ihnen keine kosten. und den monatlichen fragebogen füllte ich damals gerne aus. kein problem.

dann aber wurde der test nach 3 monaten abgebrochen, der provider ging mit dem getesteten produkt "live" und bedankte sich bei den testern und schickte im nachgang eine fette rechnung über 700 DM für onlineleistungen während des testzeitraums.

ich kürze das jetzt ab, jedenfalls war die sache nach ca. 18 monaten soweit gediehen, dass ich frohgemut der annahme sein konnte, die sache sei nun aus dem weg geräumt. der freundliche brief des anbieters an meinen anwaltlichen beistand sollte mich aber nur in sicherheit wiegen, damit sich das imperium neu sammeln kann.

denn nachdem die verjährung der unberechtigten forderung drohte, ging das spiel wieder bei null los. diesmal aber flankiert durch ein inkasso büro und ein call center. und man glaubt es kaum, was einem da zugemutet wird. aber das ist eine andere geschichte.

jedenfalls kann ich jedem nur raten, eine rechtschutz versicherung abzuschliessen.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

brüller

hier ein streitgespräch zwischen follath und broder, mit einem fulminanten crescendo zum ende hin.