Dienstag, 21. August 2012

hoffentlich ist dieser assange bald weg vom fenster/balkon

ich kann diesen selbstgerechten spacken nicht mehr sehen!

da spricht ER vom balkon der equadorianischen botschaft, wie einst phillipp scheidemann, als dieser die republik ausrief. und sie jubelten ihm zu. demokratie und freiheit!

aber das war's dann auch schon mit den gemeinsamkeiten.

freiheit! man möge doch die "hexenjagd" beenden. assange meinte freilich nicht die "hexenjagd" auf oppositionelle journalisten und politiker in equador, einem land, dem nicht nur human rights watch eklatante verstösse gegen die menschenrechte vorwirft, mit tatkräftiger unterstützung übrigens der volksdiktatoren von venezuela und cuba, zwei länder, in denen "whistleblower" keinen prozess bekommen (nicht mal einen kurzen, wie in china).

nein, mit "hexenjagd" meinte assange wikileaks. denn wikileaks hat ein problem in schweden. äh, nein, anders... assange hat ein problem (es ist manchmal schwierig, das auseinanderzuhalten. nicht mal assange selbst schafft das). jedenfalls hat wikileaks ein problem mit den usa und assange eins mit schweden und da assange gleich wikileaks ist, hat nach mathematischer logik also auch wikileaks ein problem in schweden. soweit sogut.

aber es gibt noch ein anderes problem: die nummer zieht nämlich langsam nicht mehr...

denn dass dieser typ ein komplettes rad abhat, das dämmert inzwischen selbst den einstigen hardcorefans von zeit und frankfurter rundschau. aber wer bleibt denn dann noch übrig? naja, eigentlich nur noch die schurken dieser welt, wobei es davon ne menge gibt.

und zu denen scheint herr assange ein wirklich gutes verhältnis zu haben. bei putin (der ein paar punkrock chicks wegsperren lässt, weil die ihre meinung etwas ungeschickt kundtaten - wobei die mehr glück hatten als der echte "whistleblower" litwinenko seinerzeit, der mit einem polonium-tee über den jordan geschickt wurde), bei polonium-putin also, gibt es sogar einen eigenen sendeplatz im staatsfernsehen (dem einzig erlaubten fernsehen in russland).

und dort dürfen dann all die schurkenfreunde auftreten (correa, nasrallah), die alle eines gemein haben: zuhause klappts mit der demokratie und den freiheiten und den menschenrechten nicht ganz so doll (woran natürlich, wie könnte es anders sein, die usa schuld sind).

und deshalb ist wikileaks nicht damit geholfen, wenn "es sich" auf die seite der schurken stellt. assange hingegen ist damit schon geholfen: er glaubt, er muss nicht nach schweden, um sich dort peinliche fragen über sein sexleben stellen zu lassen.

(an dieser stelle sei an den chinesischen dissidenten chen guangcheng erinnert, der vor einiger zeit in die us-botschaft in peking geflüchtet war. der blinde menschenrechtsanwalt ist dem chinesischen regime ein dorn im auge, weil er die missstände des systems bekämpft und sie damit öffentlich macht. dafür werden er und seine familie drangsaliert, festgehalten, überwacht, in guter alter stasimanier "zersetzt". kommt einem doch irgendwie bekannt vor... ich finde es jedenfalls bedenklich, dass real politisch verfolgte - er wer wollte bestreiten, dass der kampf der chinesischen regierung einer hexenjagd gegen blogger, schriftsteller, künstler und menschenrechtler gleich kommt - ...dass real politisch verfolgte wie chen kein asyl bekommen, während die australische blendgranate eine feuerwerk abfackelt, sich bis vor's oberste britsche gericht klagt. und dann trotzdem abhaut. dem einen jubeln sie zu, den anderen kennen die meisten vermutlich gar nicht.)

nur gut, dass dieser schwachsinn bald vorbei ist, denn am ende wird er als mutmasslicher vergewaltiger in schweden seine gerechte strafe bekommen, wenn er denn das gemacht hat, was man ihm vorwirft. und das wird definitiv weniger als 2 jahre lagerhaft in sibirien sein. es wird allerdings sehr peinlich werden - und das dürfte die weitaus schwerwiegendere strafe für einen narzisten wie assange sein. und mir eine persönliche freude :)



 scheidemann, 1918




 
ein mann, der behauptet, dass die frauen, die er mutmasslich vergewaltigt oder zumindest sexuell belästigt hat, von der CIA ferngesteuert waren und dessen auslieferungsprozessmarathon nun schon eine hohe sechsstellige summe verschlungen hat...


Chen Guangcheng: darf sich leider nicht ans botschaftsfenster stellen und anklagende reden schwingen, denn das würden die chinesen kommunisten nicht verzeihen

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