Donnerstag, 16. April 2009

analog-käse

nein, damit ist nicht meine stereoanalge gemeint, sondern ein käse-imitat. und davon berichtete heute der rundfunk.

insbesondere die eingespielten volks-statements (9 von 10 äussersten sich negativ, einer war völlig verblödet und konnte sich nicht entscheiden) setzten wiederum bei mir einen gedanken in gang.

unabhängig davon, dass man käse-imitat natürlich als solches bezeichnen sollte (bei den meeresfrüchten aus dem kühlregal steht ja auch "krebsfleisch-imitat" und nicht "echtes krebsfleisch" drauf), gibt es natürlich jede menge gute gründe, ein käseimitat zu produzieren.

da sind die laktose-intoleranten, die eine allergie gegen milchprodukte und alles, was damit zusammenhängt, haben. die freuen sich, dass es etwas gibt, das wie käse schmeckt und keine milch beinhaltet.

da sind die kosten. analog-käse ist 40% billiger.

und widerstandsfähiger (verbrennt auf der pizza nicht so schnell wie richtiger käse, bessere haltbarkeit).

und umweltfreundlicher. schliesslich braucht man keine kühe und ziegen, die mit ihrem co2 und äh methangas-ausstoss das klima belasten. man spart sich massentierhaltung und melkfabriken.

und mal ehrlich: mir ist es doch bei der reinen nahrungsaufnahme (ich rede hier nicht vom geniessen!) viel lieber, wenn das essen von sterilen maschinen produziert wird.

vergleicht man das nämlich mit der herkömmlichen nahrungsproduktion, dann kann man ausschliessen, dass beim lammrücken die spermareste des bauern kleben, der abends seine lämmchen zu beglücken pflegte. von gammelfleisch mal ganz zu schweigen. wobei, aufschlussreich ist diese liste von lebensmittelskandalen schon...

aber des volkes stimme äussert sich da anders: es sei total ekelig, dass käse künstlich hergestellt würde, meint eine frau, und man möchte hinzufügen: wie lecker ist dagegen ehrlicher hartkäse, dem man den inhalt von kälbermägen oder künstliche fermentose beigibt. das ist allemal appetitlicher und natürlicher als analog-käse.

aber das ist normal in einem land, in dem man von "gen-manipulation" spricht, wenn es klinisch geschieht. wenn aber hunde- oder blumenzüchter durch gewagte kreuzungen neue arten produzieren, dann ist das besser, weil "natürlicher" und hat mit gentechnik nix zu tun.

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