Dienstag, 11. November 2008

kleinkariertes aus hessen

wie kleinkariert ist das denn?

Die SPD Fraktion entschied, räumlich auf Distanz zu ihren Mitgliedern Jürgen Walter, Carmen Everts, Silke Tesch und Dagmar Metzger zu gehen. Die vier werden im Parlament auf die hintersten Fraktionsbänke neben die Abgeordneten der Linkspartei verbannt, mit denen sie keine Regierungszusammenarbeit wollten.

oooch, und grüßen wird man sich auch nicht mehr. die polit-aussätzigen werden unter karantäne gestellt, kontaktsperre, fresse halten (und manch einer flüstert: schweine! verräter! judasse! neoliberale!). man wird ihnen reisszwecken auf die stühle legen, bananenschalen im pult verstecken, vielleicht mit blasrohren papierkügelchen gegen die aussenseiter abfeuern.

derweil werden die gemeinsamen fraktionsbilder gephotoshopped. wie man es von der kpdsu kennt. wegretouchiert, die renegaten. vorher natürlich erschossen. nichts darf mehr übrig bleiben, auf ewig aus der geschichte getilgt. naja, soviel macht hat unser Y. dann doch nicht, also beschränkt man sich darauf, die wirtschaftliche existenz der ausgebürgerten negativen elemente und feinde des sozialsmus zu vernichten.

na gut, whistelblowern in der wirtschaft geht es nicht anders, andererseits gäbe es die möglichkeit, nach einer krachenden niederlage ypsilanti aus dem amt zu drängen. vielleicht sind da die strategischen fähigkeiten eines bökels von nutzen (der eher im hintergrund agiert, als dass er ein charismatischer äh führer ist). doch der hat grad stress. weil er die "abweichler" beraten hatte. der pöse pube.

Als „Verräter“ müssen sich die vier sozialdemokratischen Abgeordneten jetzt beschimpfen lassen, an deren Nein Andrea Ypsilantis Machtanspruch scheiterte – nicht von einem schwadronierenden Hinterbänkler, sondern vom parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Und der frühere hessische Innenminister und SPD-Landesvorsitzende Gerhard Bökel muss sich anhören, er habe die Partei „hinterhältig hintergangen“.
So reden Apparatschiks, für die die Partei immer recht hat – und „Verräter“ ist die Sprache des Totalitarismus.

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