Freitag, 21. November 2008

rundschau watch, wie asozial kann man als journalist eigentlich sein?

dieses interview der FR mit gernot grumbach, ypsilanti vertrauter und hoher partei-funktionär, hat den aso-preis gewonnen.

josef joffe in zeit meinte wohl genau diese vorgehensweise, wenn er von "stalin am main" schrieb...

aus der FR:

FR: Können Sie sich vorstellen, dass es für die Entscheidung der vier SPD-Landtagsabgeordneten gegen Frau Ypsilanti andere Motive außer ihrem Gewissen gab?

Grumbach: Wenn man die aktive Rolle, die drei von den vieren in den letzten Monaten für eine rot-grüne Regierung gespielt haben und dann ihre plötzliche Kehrtwendung betrachtet, stellt sich die Frage nach dem Warum. Und solange das nicht geklärt ist, wird jeder darüber spekulieren.

Aber es gibt ja mehr als nur Spekulation in der SPD. Es gibt auch Leute, die sagen, es kann gar nicht anders sein, dass da persönliche, materielle Motive eine Rolle gespielt haben, dass die bestochen worden sind. Können Sie das nachvollziehen?


Ich habe öffentlich nie versucht, Dinge zu erklären, die ich nicht wissen kann. Dabei bleibt es.

Aber gibt es denn für Sie irgendwelche Hinweise darauf, dass da jemand gekauft wurde? Woher kommt diese Vermutung?

Niemand kann sich vorstellen, wie sich jemand vom aktiven Betreiber eines Projekts zum entschlossenen Gegner entwickelt.

Sie halten Bestechung für wahrscheinlich oder möglich?

Dazu kann ich nichts sagen. Das wäre Spekulation.


und was sagt die zeit dazu:

George Orwell sagte 1937 über die doktrinäre Linke: Für sie sei der Sozialismus »wie eine berauschende Häretiker-Jagd, der rasende Tanz wild gewordener Hexenmeister, die im Lärm der Tom-Toms singen: ›Ich rieche das Blut eines Rechtsabweichlers‹«. Den heutigen Genossen würde er einhämmern, den »Abweichler« tief im Unmenschen-Wörterbuch zu vergraben. Denn »Abweichler« ist Stalinismus. In einer demokratischen Partei aber gibt es keine Tyrannen, die die Richtung einst so häufig wechselten wie Mao die Konkubine.

Was aber, wenn die Parteitagsmehrheit zum Tyrannen gerät? Die Abtrünnigen-Hatz ist immer ein Zeichen der Schwäche. Wie in jenem uralten New Yorker-Cartoon, wo ein Genosse sagt: »Die Partei hat sich aufgelöst.« Und der andere antwortet: »Die Partei hat immer recht.«

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie tauchen ja mittlerweile schon zum zweiten Mal in der Achse des Guten auf mit Ihren Beiträgen.

Schon gesehen?

EINHEITSKANZLER hat gesagt…

ja, unglaublich, und das auch noch mit klarnamen, was mich doch etwas irritiert, schliesslich befinde ich mich im unmittelbaren aktionsradius der stalinistischen horden vom main. nur gut, dass ich in einem dezidiert antifaschistischen haushalt lebe und die mitbewohner kampferprobt sind (wäre nicht das erste mal, dass die WG von rechtsterroristischen abweichlern belagert würde). PS: es ist übrigens das drite mal.