Donnerstag, 9. Oktober 2008

der einflussagent

es wurde in diesem blog bereits thematisiert, der chef - aber nicht mitglied - der linkspartei war ein sog. "einfluss-agent" der ddr im westen, dessen aufgabe es war, "friedenspolitik" zu machen.

das hiess seinerzeit konkret: pershing 2 sind massenmörderwaffen, ss20 raketen hingegen symbole des kommunistischen friedenswillens.

ein historiker erhebt nun schwere vorwürfe und die cdu fodert "aufklärung"

Der Vorsitzende der Linksfraktion im hessischen Landtag war das, was man in der Zeit des Kalten Krieges einen Einflussagenten nannte. 1976, direkt nach seinem Studium, wurde er nach eigenen Angaben Landesgeschäftsführer der „Deutschen Friedens-Union“ (DFU). 1984 stieg er zum Bundesgeschäftsführer auf und damit zu einem der drei Spitzenfunktionäre dieser Organisation. Die DFU aber war nichts anderes als ein Trojanisches Pferd der DDR.

Gegründet wurde die Partei 1960 auf hintergründiges Betreiben von SED und DDR-Staatssicherheitsdienst als Ersatz für die verbotene KPD. Mit ihr als Tarnorganisation und Sympathisantensammelbecken wollte die SED Einfluss auf die westdeutsche Politik gewinnen. Nach dem Ja der SPD zur West-Einbindung der Bundesrepublik, hatte die SED die SPD als „Arbeiterverräter“ abgeschrieben.

Unter dem Deckmantel der Friedenspolitik sollte die DFU in der Bundesrepublik nicht nur die Verteidigungsanstrengungen der Nato bekämpfen und die Politik der DDR propagieren, sondern langfristig den Boden für den Sozialismus bereiten. Angeleitet wurde sie aus dem SED-Zentralkomitee, weshalb das Kürzel DFU im Westen bald mit „Die Freunde Ulbrichts“ aufgelöst wurde. Die Funktionäre waren keine Agenten des Staatssicherheitsdienstes. Sie glichen Vorposten der SED in Westdeutschland.

Trotz schlechter Wahlergebnisse hielten Ulbricht und Honecker auch dann noch an der DFU fest, als kommunistische Kader 1968 die DKP gründeten. Die DFU wurde am Leben gehalten, um sie als scheinbar unverfängliche Einflussorganisation zu nutzen. Wie wirkungsvoll dieses Vorhaben war, zeigt die Geschichte der Anti-Raketen-Proteste zu Beginn der achtziger Jahre, als mehr als vier Millionen Menschen den von der DFU initiierten „Krefelder Appell“ unterzeichneten.

nun fragt man sich natürlich: wie kann eine beständig klamme und um devisen ringende ddr es sich leisten, eine solche mini-partei im westen mit hunderten von millionen West-Mark zu unterhalten, wo ist denn da der "return on investment"? nur um ein paar friedensbewegte und nicht minder matschbirnige ddr-apologeten durchzufüttern, die sonst vermutlich sozialhilfe hätten beantragen müssen? muss man der ddr gar dankbar sein, dass sie diese "exil-ossis" im NSA (nicht sozialistischen ausland) bezahlt hat?

aber moment, da war doch noch was - und das nennt sich wirtschaftsspionage. und da ist dieser name - werner teske - der letzte in der ddr hingerichtete. das war 1981, als sich die ddr als besonders friedensbewegt und menschlich gab, als das humane gegenteil der faschistischen brd.

hingerichtet nach einem geheimprozess mit der besonders humanen hinrichtungsmethode "unerwarteter nahschuss", also von hinten direkt in de kopp einei, wenn man grade um eine ecke oder durch eine tür geht und es nicht erwartet. das erspart das rumgeflenne dieser weicheier, wenn sie an die wand gestellt wurden, mag sich mielke gedacht haben...

die geschichte dieses stasimanns, der von den eigenen leuten umgelegt wurde, ist allemal interessant und wurde verfilmt.

teske war also wirtschaftswissenschaftler in der ddr und wurde von der stasi gewissermassen zwangsrekrutiert und in den westen geschickt, um dort unternehmen und universitäten auszuspionieren.

nun brauchen diese west-agenten der ddr kontaktleute, anlaufstationen, sichere häuser und ähnliches, um ihrer agententätigkeit nachzugehen. könnte es also sein, dass die "deutsche friedensunion" lediglich die tarnung für die westspionage der ddr war?

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